Ich spüre den Abstand zwischen den Knochen, die sich bogenförmig aneinander reihen, überspannt mit Haut, zwischen den Knochen in ein Tal fallend, ein Knochenhügel, ein Tal aus Haut, ein Knochenhügel, ein Tal aus Haut. Die Täler sind dafür gemacht, dass du deine Finger dort hineinlegen kannst, es wechselt sich mein Knochen, dein Finger, mein Knochen, dein Finger, du fährst durch meine Rippen hindurch wie durch einen Vorhang
Meine Oberlippe leicht von der unteren getrennt, in den Rändern rissig verbunden. Die Stelle, wo der Ärmel deiner dicken Jacke dein nacktes Handgelenk freigibt. Dort, wo deine Schlüsselbeine nicht verbunden sind, deine Haut papierdünn ist, ich Angst habe, dass ich sie einreißen könnte, wenn ich mit meinen Fingern zu viel Druck dorthin gebe, der Schatten, der vom Vordach deines Kinns auf diese Stelle fällt. Ich klopfe mit meinen Fingern einmal an der Länge deines Halses entlang, entlang der Faltenringe, über den Berg deines Kehlkopfs hinüber, in das weiche Loch hinein, durch die geöffnete Schranke deiner Schlüsselbeine klopfe ich noch weiter auf deiner Brust. Meine Finger stellen sich vor, wie mit jedem Schlucken die Flüssigkeit in dir absackt. Dein Kostüm schimmert in blau und orange.
Immer wieder mit der Gummisohle meiner Sneakers auf deinen Oberschenkeln. Du sagst nur einmal, dass ich sofort abspringen soll. Beim Umziehen sehe ich auf deinen Schenkeln die gepunkteten Blutergüsse in Form meiner Sohle.
Ich tauche mit meinem Gesicht ohne zu zögern in deine Hüftbeuge, meine Lippen zu einem O geöffnet, töne ich in deine weiche Leiste und spüre wie mein eigener Atem deine Jeans warm und ein bisschen klamm macht. Als ich wieder auftauche, ist ein roter Lippenstiftfleck auf dem weißen Stoff zurückgeblieben