Der smooth operator hat eine Identitätskrise, möchte sich erfinden, erfunden und erzählt werden. Diesen Wunsch identifiziert er als generisch und erfüllt ihn deshalb nun anderen.

Der smooth operator ist zehn Jahre alt und sitzt im Publikum und zieht ernsthaft in Erwägung, jetzt einfach auf die Bühne zu gehen und einen Spagat zu machen.

Der smooth operator benutzt „Wow!“ als sprachlichen Platzhalter für Bewunderung, die er nicht wirklich fühlt, die aber ernst gemeint ist, von der er auch weiß, dass sie da ist, weil er neidisch ist.

Der smooth operator schleicht sich ins Zimmer seiner kleinen Schwester, um in ihrem Tagebuch zu lesen, auf der Suche nach Inspiration und dem besseren Innenleben.

Der smooth operator hat sich vorhin in der Probe die Nase an seinem eigenen Knie angehauen. Jetzt sitzt er in einem Jobinterview und kann sich nicht auf das Gespräch konzentrieren, weil er Visuals und Kopfschmerzen von dem Licht bekommt, das auf die holzvertäfelte Wand hinter seiner potentiellen Arbeitgeberin fällt.

Der smooth operator bedankt sich höflich für etwas, das nicht als Geschenk gedacht war. Der von der Theke mitgebrachte Kaffee war noch nicht bezahlt oder die Bezahlung nur vorgestreckt.

Der smooth operator betrinkt sich im Club neben seiner Freundin, die gerade ein Kompliment von der Person bekommen hat, mit der der smooth operator seit einer halben Stunde versucht zu flirten.

Der smooth operator stellt über alle geheime Recherchen an und gibt von sich selbst nichts preis. Er folgt seiner bewunderten Kollegin nicht auf Instagram und sucht das Profil trotzdem regelmäßig auf, ohne Kommentare, ohne Likes.

Der smooth operator weicht sich auf in seiner eigenen Softness, in seinem tiefen desire to please und verschwindet dauerhaft. Sein Wunsch, gemocht zu werden und sein extremes Anpassungsvermögen machen auch vor Leuten nicht Halt, die er nicht leiden kann. Er verwandelt sich in alle und mag sich selbst nicht mehr. Er klagt: I rinse myself out, I am hollowed, I am living a life that is just done to me!