Foto: Arne Schmitt

Zwei Runden Solitär, beide komplett aufgelöst, mit echten Karten, auf dem Küchentisch. Das Hörspiel Paul Temple und der Fall Conrad, auf dem Fahrrad, bei Lidl, im Bett, auf dem Dachboden, beim Wäsche aufhängen. Drei Folgen The Good Doctor auf Netflix, beim Kochen, das Kochen ausgedehnt auf zwei Stunden, beim Essen. Es war die letzte Folge der neuen Staffel. Ein Arzt ist gestorben und eine andere Ärztin hat ihre Karriere als Chirurgin für immer kaputt gemacht, weil sie nicht auf ihre Hände aufgepasst hat. Zwei aus der Serie entlassen, keine Kündigung, kein Umzug, Familienplanung, Eltern pflegen, nein, tot und verkrüppelt.

Behaupten, es sei doch schon kurz nach halb 11 Uhr, den kleinen mit dem großen Zeiger verwechselt. Halb 11 ist auf jeden Fall zu spät, um noch eine Wäsche zu machen. Den Fehler festgestellt und doch noch eine 40-Grad-Wäsche angemacht. Umgehend duschen gegangen: Die Abmachung war, Duschen, ins Bett, Wecker stellen, 40 Minuten schlafen, stattdessen einen neuen Wecker gestellt, dabei Paul Temple laufen lassen, Paul Temple zwischendurch ausgemacht, geschlafen, Wecker ausgemacht, Paul Temple ausgemacht und weitergeschlafen, aufgewacht und noch lange gewälzt, jetzt ist es wirklich halb 11. In der Küche getroffen und nochmal so richtig angefangen zu essen, das ganze alte Brot in Würfel geschnitten mit viel Öl und Knoblauch in der Pfanne gebraten, und mit Joghurt und Paprika Gurke und Tomate angerichtet, alles verspeist, zwei Teller Kürbis-Apfelsuppe mit den restlichen Croûtons, ein Glas mit Knoblauch gefüllten Oliven, ein Hefeweizen, mehrere Gläser Wasser, ein paar Stückchen Schokolade. Auf dem Sofa sitzend gegenseitig Gummiherzen in den aufgerissenen Mund schmeißen, gemeinsam die Wäsche auf dem Dachboden aufgehängt, dabei Paul Temple gehört. Ein paar Seiten aus “Menschenregierungskünste” von E  vorgelesen bekommen, dabei Solitär gespielt und nichts mitbekommen. Wirklich nichts. Den Rest des Tages gearbeitet.