Mein Fahrrad-Alptraum, auf dem Weg zur Probe: Dass jemand mich im Publikumsgespräch fragt, was eigentlich mein Part ist als weiße, able-bodied cis-Frau in diesem diversen Ensemble. Meine zurechtgelegte Körperlichkeit und Antwort:

Ich lache freundlich. Ich sage: Ich habe auf diese Frage schon gewartet, was aber nicht heißt, dass ich jetzt eine gute Antwort darauf hätte. Und natürlich haben die Dynamiken des Castings einen anderen Schauplatz, bin ich also für meine eigene Besetzung nicht zuständig, da müsstet ihr die beiden fragen (freundlicher, respektvoller Blick zum Choreografen mit nicht-normativer Körperlichkeit und zum argentinischen künstlerischen Leiter). Eine Überlegung, die ich dazu habe, ist, dass die Anwesenheit meines Körpers in diesem Ensemble es für das (ja oft mehrheitlich oder zumindest auch weiße und able-bodied und cis-Publikum (lächelnder Blick ins Publikum, das diese Behauptung bestätigt)) schwerer macht, dieses Ensemble als ganzes zu othern und zu sensationalisieren. Sonst denke ich, und das trifft ja auf uns alle zu, sind wir ja auch hier, weil wir geeignet für diesen Job sind, charakterlich, von unseren Fähigkeiten her. Und dann bin ich noch queer, falls Sie das tröstet.